Über unseren Verein

Hauptziel des Vereins

Unser Hauptziel ist die Schaffung von mehr Wohngruppenplätzen und Plätzen in Tagesförderstätten für die Schwächsten in der Gesellschaft. Je höher die Pflegestufe, desto weniger Unterstützung erhalten die Betroffenen.

Einleitung

Die Versorgung pflegebedürftiger Kinder und Jugendlicher in Deutschland ist eine zunehmend komplexe gesellschaftliche Aufgabe. Durch den demografischen Wandel und medizinischen Fortschritt gewinnt diese Aufgabe weiter an Bedeutung. Laut Pflegestatistik ist die Zahl pflegebedürftiger Kinder und Jugendlicher von 80.539 im Jahr 2018 auf 160.953 im Jahr 2020 gestiegen. Dennoch bleibt diese Gruppe oft unterrepräsentiert in der öffentlichen Diskussion.

Problemstellung

Viele betroffene Kinder leiden unter seltenen, komplexen und oft lebenslimitierenden Erkrankungen, die spezialisierte, oft palliative Pflege erfordern. Die Pflege findet überwiegend zu Hause statt, wobei die Hauptlast meist von den Müttern getragen wird, die oft ihre Arbeitszeit reduzieren oder ihre Berufstätigkeit ganz aufgeben. Für eine zweite Gruppe, die jungen Erwachsenen mit herausforderndem Verhalten ist es genauso schwierig, einen Platz in einer Wohngruppe zu finden. Die Anfragen der Eltern an unseren Verein häufen sich! 

Die Versorgungssituation ist geprägt durch:

  • Hohe Heterogenität der Krankheitsbilder
  • Technische Abhängigkeiten (z. B. Beatmung)
  • Unzureichende Datenlage
  • Fehlende spezifische Beratungsangebote
  • Mangel an flächendeckender, konzeptionell einheitlicher Versorgung bzw. Sogar ABBAU der vorhandenen Wohngruppenplätze 

Die Corona-Pandemie hat die Situation zusätzlich verschärft, indem sie Familien isolierte und den Zugang zu notwendigen Versorgungsleistungen erschwerte.

Langfristige Perspektiven

Langfristig wird die Pflegebedürftigkeit in der Gesellschaft weiter zunehmen, insbesondere durch die Alterung der Bevölkerung (Baby Boomer). Die gesetzliche Pflegeversicherung und die Bundesländer sind gefordert, bedarfsgerechte Versorgungsstrukturen zu schaffen, die auf kommunaler Ebene geplant und umgesetzt werden müssen. Dafür sind fundierte Datenanalysen und eine integrative Sozialplanung erforderlich, um Versorgungslücken zu schließen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. 

Zielsetzung

  1. Versorgungslücke: Es gibt eine dramatische Versorgungslücke für mehrfach schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche nach der Schulzeit.
  2. Inklusion: Inklusion ist ein Irrweg für schwerst mehrfach behinderte Menschen.
  3. Ausbildungsanforderungen: Die Ausbildungsanforderungen in der Pflege müssen gesenkt werden, um dem akuten Mangel an Pflegekräften zu begegnen.
  4. Förderung nach SGB9: Beibehaltung der Förderung nach SGB9, um gesellschaftliche Teilhabe abzusichern.
  5. Transparenz: Keine Verschleierung der Fakten. Es fehlt die Transparenz darüber, wie viele Menschen Pflegeplätze suchen. Ohne Zahlen keine Lösung. Bis dahin fordern wir: 50% mehr Pflegeplätze, als das Minimum.

Forderungen

  • Gründung einer Taskforce: Gründung einer Taskforce, die sich regelmäßig mit uns, dem ZMWB, Politikern und Verbänden trifft. Ziel ist es, zukunftsfähige und sichere Lösungen zu schaffen, damit jeder Mensch mit einer schweren Behinderung eine sichere Zukunft hat, einschließlich eines Platzes in einer Wohngruppe und einem Tagesförderprogramm.
  • Bereitschaft zur Unterstützung: Wir stehen bereit, um aktiv mitzugestalten und Lösungen voranzutreiben.

Fokusbereiche

  • Wohnplatzschaffung: Einsatz für eine ausreichende Anzahl von Wohnheimplätzen mit 24-Stunden-Betreuung („besondere Wohnformen“ oder „gemeinschaftliche Wohnformen“). Forderung eines expliziten Rechtsanspruchs auf einen Wohnplatz für erwachsene Menschen mit schweren, komplexen Behinderungen.

Ergänzende Maßnahmen: Bereitstellung von Werkstätten, Förderstätten und tagesstrukturierenden Beschäftigungen als wichtigen Baustein der Unterstützung.